Unser minimalinvasives Behandlungskonzept:
Die operative Weisheitszahnentfernung zählt in Oralchirurgischen Fachpraxen zu den häufigsten Eingriffen. Meist handelt es sich bei diesen dritten Molaren, wie die Weisheitszähne auch genannt werden, um Zähne, die noch nicht oder nur zum Teil in der Mundhöhle sichtbar sind. Wir wollen bei diesen Eingriffen für unsere Patienten möglichst kurze Nachbehandlungszeiten bei weitgehender Reduzierung der postoperativen Beschwerden erreichen! Hierzu verwenden wir in unserer Oralchirurgischen Praxis ein spezielles Behandlungskonzept, das sich durch Schonung der Gewebe auszeichnet.
Entwicklungsgeschichtlich liegt bei den meisten Menschen ein Missverhältnis von Kiefergröße und Zahnanzahl vor, so dass sich bei der Entwicklung der Weisheitszähne, ca. ab dem 12. Lebensjahr, ein Platzmangel einstellt. Durch den Wachstumsdruck kann es dann zu Zahnverschiebungen kommen. Weiterhin sind oft chronische und akute Entzündungen des umgehenden Zahnfleisches zu beobachten. Die Ausbildung einer sogenannten follikulären Zyste ist ebenfalls ein häufiger auftretendes Krankheitsbild.
Durch die frühzeitige Entfernung der Weisheitszähne lassen sich diese Probleme jedoch sicher vermeiden. Unser Behandlungskonzept beruht im Speziellen auf einer möglichst atraumatischen und schonenden Darstellung der verlagerten Zähne durch knopflochartige Zugänge im Bereich des Zahnfleisches. Bei Bedarf wird lediglich noch der bedeckende Knochen über der Zahnkrone mit einem rotierenden Instrument weggenommen.
Im Oberkiefer lässt sich der Weisheitszahn dann aufgrund der weichen Knochenqualität meist problemlos mit einem gezielten Hebel entfernen. Abschließend erfolgt der Wundverschluss mit zwei Knopfnähten. Im Unterkiefer, wo wir in der Regel einen härteren Knochen vorfinden, teilen wir den Zahn meist in Abhängigkeit von seiner Größe einmal oder mehrmals mit einem feinen wassergekühlten Instrument. Die einzelnen Fragmente werden dann mit einer Pinzette oder auch mit einem feinen Hebel entfernt. Die Wundversorgung erfolgt hier durch das Einlegen einer beruhigenden, speziellen Salbentamponade in das Zahnfach. Aufgrund der schlechten Durchblutung des harten Knochens vermeiden wir bewusst einen dichten Wundverschluss unseres „Knopfloches“ um Infektionen vorzubeugen.
Eine routinemäßige und schnelle Entfernung der Dritten Molaren über solch kleine Zugänge ist natürlich nur mit einem speziell abgestimmten Instrumentarium in Kombination mit einem eingespieltem Behandlungsteam möglich, wobei der Assistenz einer gut ausgebildeten Helferin eine entscheidende Bedeutung zukommt! Für jeden Zahn gibt es nämlich eine spezielle, optimale Unterkieferposition, die erst ein übersichtliches Arbeiten ermöglicht und beim Eingriff jeweils vom Patienten unter Anleitung der Mitarbeiterin eingenommen wird. Wir benötigen zur Entfernung von vier Weisheitszähnen in der Regel ca. 20 Minuten. Postoperativ erhält jeder Patient von uns eine vorbereitete, wiederverwendbare Kühlkompresse zur Schwellungs-prophylaxe als „Geschenk“. Als Schmerzmittel verordnen wir meist Ibuprofen, das nach Bedarf eingenommen werden kann. Im Falle von hochverlagerten Weisheitszähnen mit enger Lagebeziehung zur Kieferhöhle empfehlen wir prophylaktisch ein Antibiotikum. Der Eingriff erfolgt meist in örtlicher Betäubung. Auf Wunsch kann sich der Patient natürlich auch für einen Dämmerschlaf oder die Vollnarkose entscheiden. Hierbei wird er von unseren erfahrenden Anästhesisten betreut. Unser chirurgisches minimalinvasives Behandlungskonzept bleibt dabei in allen Fällen jedoch gleich.
Nach einer Woche erfolgt die Abschlusskontrolle mit der Entfernung der Nähte und Tamponaden. Wir wenden dieses moderne Behandlungsprotokoll seit 13 Jahren erfolgreich in unserer oralchirurgischen Fachpraxis an. Es entspricht in großen Teilen dem Konzept, wie es in der Praxisklinik von Prof. Dr. Dr. Lindorf in Nürnberg gelehrt und angewendet wird. Ich hatte Gelegenheit, es bereits während meiner Tätigkeit dort als schonendes Verfahren, das regelmäßig auch bei komplizierten Fällen vorhersagbare Ergebnisse liefert, kennenzulernen.
Dr. Christian Lamest; Fachzahnarzt für Oralchirurgie.